In den vergangenen Tagen haben die Forscher und Forscherinnen des Instituts für alpine Notfallmedizin im terraXcube unterschiedliche Notfallszenarien nachgestellt: von der Versorgung einer offenen Wunde im Unterschenkel, die sich eine Studienteilnehmerin mit einem Eispickel zugefügt hatte, bis hin zum absoluten Extremfall: einem Herzstillstand auf 5600 Meter Höhe.
Wenn im Juli 2019 im Simulator für Extremklima die ersten höhenmedizinischen Testreihen an Personen starten, muss für den Notfall jeder Handgriff sitzen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass sich während einer Studie im terraXcube ein Herzstillstand ereignet, ist sehr gering. Aber wir wollen auf alles vorbereitet sein,“ erklärt Monika Brodmann, Notfallmedizinerin von Eurac Research. Schließlich würden sämtliche Vitalfunktionen der Studienteilnehmer laufend überwacht. Herzarrhythmien oder sonstige Vorboten eines drohenden Infarkts würden schon im Vorfeld erkannt werden.
Dennoch sollte das Notfallteam wissen, wie es sich bei einem Unfall in einer hypobaren Kammer zu verhalten hat. So kann die Rettungsmannschaft nicht einfach in die Kammer stürmen. Sie muss warten bis der Druckausgleich zwischen der Kammer und den Vorräumen erfolgt ist. Erst dann kann die Tür geöffnet und der Patient versorgt werden.
Die Testreihen werden in den nächsten Wochen und Monaten in regelmäßige Abständen wiederholt und fließen in die Notfallprotokolle ein. Mit jedem Mal lernt die Rettungscrew dazu, werden die Abläufe verfeinert. So lautet eine der Erkenntnisse nach den allerersten Notfalltests im terraXcube: es braucht ein sprachübergreifendes Leitsystem, das dem Notfallteam im Ernstfall schnell anzeigt, wo er was findet.
Images: © Eurac Research